# 11 -  # 12    Mittwoch, 25. August 2004

 
Vino biele
Restaurant Estavella- Limbach

Vino biele
Bahnhofsbuffet Bratislava Petrzalka

 

 

 

 

 

Um zu pruefen, was das neue EU Mitglied Slowakei weinmaessig zu bieten hat nehmen wir das Wiesel am Suedbahnhof, mit dem wir in ca. einer Stunde in Bratislava ankommen. Leider landen wir am Bahnhof Petrzalka, der suedlich der Donau in der Vorstadt liegt, uns bleibt aber nichts anderes uebrig, da die Zuege zum zentraler gelegenen Bahnhof im Norden keine Fahrraeder mitnehmen. Die Querung der Stadt erweist sich nicht gerade einfach, da wir uns in einem Gewirr von Stadtautobahnen und Shoppingcentern leicht verirren koennen. Am besten benuetzen wir den rechts vom Bahnhof befindlichen Radweg, halten uns nordoestlich zum Aupark Shoppingcenter. Hier halten wir uns rechts und sollten so zur alten Donaubruecke gelangen, die wir auf dem Gehsteig ueberqueren koennen. Durch die Stadt kaempfen wir und mithilfe des am Bahnhof gratis ausgegbenen Stadtplanes. Auf den Karten sieht die Strasse ins Weinbaugebiet der kleinen Karpaten nach einer netten Landstrasse aus, allein, es ist ein vierspuriger Highway und es gibt keine Alternative. Nach zehn Kilometern lichten sich die Vorstaedte und wir gelangen aufs offene Land. Kurz vor Pezinok biegt links eine Seitenstrasse nach Limbach, unserem Weinziel, ab. Limbach war einst so populaer, dass sein Name nicht slowakisiert wurde, um die Marke zu erhalten. Viel los scheint nicht zu sein, ein Schild verweist auf das Restaurant Estavella, welches ab 11h offen haben soll. Leider erweist sich dies als Schwindel, es sperrt erst um 13h auf, so vertreiben wir uns die Zeit mit einem Ausflug in den Wald in der Hoffnung, Schwammerln zu finden- vergebens.
Die Speisekarte des  Estavella ist riesig und fuehrt alle Gerichte, die wir in den Sechzigerjahren so geliebt haben. Wir entscheiden uns fuer das Hardcore Gericht "Raeuberrolle", hinter der sich eine Art Roulade aus einer Scheibe Schweinsschnitzel, einer Scheibe Rindsschnitzel mit einer Fuellung von Wurst, Speck, Pilzen und Zwiebeln verbirgt- dazu eine Riesenportion Bratkartoffeln. Das Weinangebot ist bescheiden, offen wird nur weiss und rot ausgeschenkt.
Der weisse ist gar nicht so uebel, recht fruchtig mit einer leichten Parfumnote- wahrscheinlich ein Mueller Thurgau (Rivaner).
In Limbach steht ein grosses Hotel mit Restaurant und Vinothek, das "Hotel Limbach". Wir erstehen eine Flasche "gruener Silvaner", mehr geht nicht in die Lenkertasche des Fahrrades (mehr ueber den Wein gibt es morgen).
Die Rueckfahrt gestaltet sich ebenso unspektakulaer wie die Hinreise. Im Bahnhofsbuffet testen wir noch ein Glas Wein. Es handelt sich um lauwarmes, eingeschlafen liebliches Gesoeff, welches selbst unkritische WeintrikerInnen in die Flucht schlagen wuerde.

0,2 l ca. 1 Euro  

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